Am 25. Juni 2024 war Roland Stierle, Präsident des Deutschen Alpenvereins (DAV), zu Gast an der Landessportschule Albstadt. Im Rahmen einer lebhaften Diskussion, organisiert von Michael Hakenmüller von der Deutschen Olympischen Gesellschaft (DOG) und Markus Senft, dem Leiter der Landessportschule, sprach Stierle über die dringenden Herausforderungen der Klimakrise für den Bergsport und die Alpenregion.
Stierle betonte, dass die Natur in den Alpen an ihre Belastungsgrenzen stößt und es Zeit ist, ernsthafte Maßnahmen zum Schutz der Umwelt zu ergreifen. Er wies darauf hin, dass der DAV seit 1927 den Naturschutz als Satzungsziel verfolgt und kürzlich entschieden hat, gegen die Pläne für das höchstgelegene Skigebiet Österreichs vorzugehen, da eine „rote Linie überschritten“ wurde. Ein zentraler Punkt der Diskussion war die Nachhaltigkeit im Bergsport. Stierle erklärte, dass der DAV trotz Herausforderungen bis 2030 klimaneutral werden möchte. Maßnahmen wie die Investition von 90 Euro pro Tonne CO2-Ausstoß in Moorprojekte und die Einschränkung von Flugreisen für Sportler sind Teil dieser Strategie. Eine Zuhörerin regte an, dass lokale Sektionen direkt vor Ort kompensieren sollten, anstatt Bäume in entfernten Regionen zu pflanzen.
Auch der Wandel im Bergsport wurde thematisiert. Während das klassische alpine Klettern rückläufig ist, erfreut sich Bouldern immer größerer Beliebtheit. Zudem erlebt das Skibergsteigen seit der Corona-Pandemie einen Aufschwung. Stierle schätzte, dass rund ein Drittel der 1,5 Millionen DAV-Mitglieder Mountainbike fahren, eine „Kernsportart“ des Vereins.
Die Diskussion um Olympische Winterspiele in den Alpen zeigte eine klare Haltung des DAV: Der Verein steht auf „größter Distanz“ zu solchen Events, da die Umweltbelastungen durch Abholzung und Bauprojekte erheblich sind. Zum Abschluss des Abends überreichte Michael Hakenmüller Roland Stierle die goldene Ehrennadel der Deutschen Olympischen Gesellschaft als Zeichen der Anerkennung für seinen engagierten Einsatz.
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